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Baumann - vom Kampf und der Liebe zum Laufen

Mehr Aufmerksamkeit als allen anderen galt an diesem Sonntag Mittag einem Mann, einem Mann der die Öffentlichkeit in diesen Tagen erregt wie kaum ein anderer Sportler.

Dieser Mann ist Läufer, Langstreckenläufer, und das auch noch nach einer 2 Jahre andauernden Dopingsperre. Um seine Unschuld hat er gekämpft, und das hat ihn viel Kraft gekostet. Dieter Baumann (Nr.131)heißt dieser Sportler. Seines Zeichen Olympiasieger und Europameister. Seine Zeit über die 3000m war an diesem tag nicht das Entscheidente, nein, entscheiden war viel mehr das er überhaupt wieder gelaufen ist. Nichts war von seiner Wettkampfpause zu erkennen. An Leistungsfähigkeit scheint er trotz seiner 37 Jahre nichts eingebüßt zu haben, denn er blieb nur knapp hinter dem 5000m Olympiasieger von 2000: Million Wolde (Nr. 43)(ETH).

Er konnte sich nie erklären warum ältere Menschen nur so aus Spaß an der Freude  laufen. Baumann dachte er könnte ohne Wettkämpfe nicht laufen, denn diese waren stets sein Ziel an dem er sich orientierte. Doch seine Ansichten haben sich während dieser 2 Jahre grundlegend verändert. Ein Gerichtstermin jagte den anderen, eine Pressekonferenz die nächste und doch trainierte er weiter, Lief als sei nichts geschehen und das auch ganz ohne Wettkampf. All dies hat er jetzt in einem Buch veröffentlicht das die letzten beiden Jahre von Dieter Baumann aus seiner Sicht darstellt. Viel wurde in der Öffentlichkeit über die Inhalte geschrieben: "Baumann rechnet mit DLV-Präsident Prokop ab". Doch Baumann dementierte all dies, er sieht das Buch vielmehr als eine nachträgliche "Liebeserklärung an das Laufen". Und das obwohl er schon seit Jahren selbiges tut. Es scheint ihm erst in der Zeit der Sperre klargeworden sein welchen Platz das Laufen in seinem Leben einnimmt. Nämlich einen sehr großen wie aus seinen Aussagen zu entnehmen ist. 

Er hat es verdient wieder zu Laufen. Darin sehe ich keinerlei Zweifel, denn er war es der die Leichtathletik in den letztem jahrzehnten mitgeprägt hat, nicht nur durch seine sportlichen Erfolge, auch durch seinen konsequenten  Antidopingkampf hat er sich stets für die Leichtathletik eingesetzt. Das er gedopt haben soll ist für mich nie glaubwürdig gewesen. Eine solches Vergehen hätte Baumann nie begangen. Dazu ist er zu sehr Sportsmann und ihm wären die Folgen eines solchen Deliktes sicher klar gewesen. Klar, es ist sicher schwer die Zahnpastatheorie zu glauben, aber warum nicht, was spräche gegen diese Theorie? Baumann ist und war stets eine Reizfigur, was ihm sicher nicht nur Freunde gebracht hat sondern auch Neider die ihm sein Erfolg nicht gegönnt haben. Er hat sich aber nicht unterkriegen lassen sondern hat bewiesen das er es  es nicht nötig hat zu dopen. das hat nicht nur das Rennen von Dortmund gezeigt.

 

Stefan Faiß   (28.01.2002)